Gartenjahr Nummer 2

Freudig warteten wir auf die ersten Sonnenstrahlen, um uns in die Gartenarbeit zu stürzen.
Um den doch in die Jahre gekommenen alten Obstbäumen einen fachmännischen Schnitt zu geben, halfen uns Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Beutelsbach. Totholz wurde entfernt und die Kronen ausgelichtet, um den Austrieb neu anzuregen.

Und im März ging es dann richtig los, Beete vorbereiten, Himbeeren und Brombeeren schneiden und mit der Aussaat beginnen.
Anstatt die Beete mühsam umzugraben, wurde der Boden mit einer Grabegabel gelockert. So können aerobe Bodenlebewesen, die Sauerstoff mögen an der Oberläche bleiben und anaerobe, die lieber darauf verzichten, bleiben in der Tiefe.
So sind die schon mal zufrieden.
Da wir ja ein sonniges Gewächshaus haben, konnten wir bald den ersten Salat ernten und Jungpflanzen aussäen.
Die Vielfalt des vergangenen Jahres mit über 100 verschiedenen Pflanzen sollte fortgesetzt und erweitert werden.
Neben den üblichen Kandidaten wie Rote Beete, Kohlrabi, Mangold, Fenchel waren auch ein paar Exoten dabei.
Zwergtamarillo, Melonenbirne, Kiwanogurke.
Zwergtamarillos sind beerenartige orangefarbene Früchte mit süßherbem Geschmack, die ab August zu ernten waren.
Die Meleonenbirnen brauchten etwas länger zum Ausreifen, unreife Früchte können jedoch auch im Zimmer nachreifen.
Ganz besonders lecker war die Kiwanogurke mit ihren stacheligen Früchten zum Auslöffeln, die eher an exotisches Obst erinnern.
Samen für die nächste Saison sind auf alle Fälle getrocknet.

Einen Farbtupfer, der besonderen Art schenkten uns die Blüten der Artischocken. Unsere vier Pflanzen hatten den Winter überstanden und belohnten uns mit köstlichem Gemüse, fast wie in Italien.

Vor neue Herausforderungen sorgten in diesem Jahr die Nacktschnecken. Unersättlich fielen sie im Mai über frische Zucchini-, Kürbis- und Salatpflanzen her. Wir haben sie fleißig abgesammelt und dabei auch einige Schlegel entdeckt. Das sind eher seltene Schnecken, die bevorzugt die Eier der Nacktschnecken fressen. Wir haben ihnen guten Appetit gewünscht und hoffen, dass sie alle verspeist haben. Zum Glück hatten wir reichlich Samen aus der letzten Saison, um nocheinmal Jungpflanzen nachzuziehen.

Einen Sonderplatz hat der Kürbis Gigant auf einem Holzpflock gefunden, majestätisch und immer dicker werdend thronte er in Halbhöhenlage. Leider hatten wir keine so große Waage, um sein Gewicht zu ermitteln, sein Fruchtfleisch war jedoch köstlich.

Nachdem im letzten Jahr vier marode Fichten gefällt wurden, haben wir einen der stehen gelassenen Stämme zu einem Insektenhotel umgestaltet. Wildbienen, die lieber im Sandarium wohnen, finden gleich nebenan ihren Platz.

Der Teich, den wir im letzten Winter angelegt hatten, diente uns während der Trockenphasen als letzte Reserve, um kleine Pflanzen zu bewässern. Trotzdem wir die Kapazität an Regenwasserspeicher erhöht hatten, war es wiedermal zu wenig während der Hitzewochen. Ja gefüllte Regentonnen kann man nicht genug haben.
Die Bepflanzung des Teiches und des Teichrands war noch etwas spärlich, aber die ersten Libellen haben wir tanzen sehen.

Auch die Seitenwände des Weidenpavillons wurden gesteckt, der Boden wurde geebnet und somit die Voraussetzungen geschaffen, im nächsten Jahr mit Yoga zu beginnen. Hoffen wir, dass er schnell wächst.

Und da wir ja noch viel freie Fläche haben, wurden im Herbst noch Obstbäume gepflanzt.
Ein Sauerkirsch-, ein Pfirsich-, ein weiterer Apfel- und Zwetschgenbaum gehören jetzt zum Sortiment.

Viele Interessenten schauten interessiert über den Gartenzaun, einige fragten, ob sie den Garten besichtigen können, was natürlich möglich war. Im nächsten Jahr gibt es dann sicher wieder einen Tag der offenen Tür.

About the author: silvialehmann

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